Manchen Menschen ist fast nichts unangenehmer als ein Konflikt.

Konflikte werden mit Ärger assoziiert, gegenseitigen Verletzungen oder noch schlimmer – mit der Angst, nicht mehr anerkannt zu werden, den anderen zu verletzen, bzw. nicht mehr dazu zu gehören.

Wahrscheinlich passiert dies auch manchmal. Wenn dies der Fall ist, haben jedoch die teilweise unangemessenen Emotionen übernommen und wir führen die Diskussion längst nicht mehr aus einer Ich-bin-ok-und-Du-bist-ok-Position heraus.

Das ist sehr schade, denn mit einer Konfliktvermeidungsstrategie ist der Gewinn von Harmonie nur ein vordergründiger. Tatsächlich hingegen verlieren wir etwas. Wir verlieren die Chance auf etwas Neues. Der eigentliche Zweck eines Konfliktes ist nämlich, neu zu denken, in Frage zu stellen und Lösungen zu finden.

Im Konflikt geht es daher um Unterschiede, die als störend empfunden werden.

Unterschiede zwischen dem, was wir gerade erleben und dem, was wir uns wünschen.

Diese erlebten Unterschiede sind völlig natürlich. Jede Entwicklung lebt von einer These und einer Antithese. Aus dieser Auseinandersetzung entsteht etwas Neues. Jede neue Erkenntnis entsteht aus der Auseinandersetzung verschiedener Meinungen. Wird dieser Prozess unterbrochen, kommt es zur Stagnation und dem Verlust der Lebendigkeit.

Konflikte sind in der Diversität unvermeidbar, daher auch ganz natürlich, normal und wünschenswert.

Nun wissen wir, wie wertvoll diese Auseinandersetzungen sind- Warum sind dann trotzdem so viele Menschen konfliktscheu? Warum haben Konflikte so einen schlechten Ruf? Wahrscheinlich, weil wir den eigentlichen Zweck des Konflikts im Kampf schon lange aus den Augen verloren haben.

Nicht der Konflikt an sich ist also das Problem, sondern der unangenehme Streit und die Eskalation – also die Art und Weise, wie wir damit umgehen.

Gelingt es uns, im Konfliktfall, offen zu unseren Gefühlen zu stehen und diese authentisch auszusprechen? Nehmen wir uns die Zeit, die Dinge mit den betreffenden Personen, die das Thema auch betrifft, zu besprechen?

 

Streit und Drama ist das Problem – nicht der Konflikt!

Drama ist das, was wir aus dem Konflikt machen, wie wir damit umgehen. Drama entsteht, wenn wir gegeneinander kämpfen, um uns selbst zu bestätigen.

Im Drama will jeder Beteiligte eine Rechtfertigung für die eigenen, manchmal auch destruktiven Verhaltensweisen. In dieser Selbstrechtfertigung ist jeder Mensch ganz bei sich – nicht mehr beim anderen und schon gar nicht mehr beim Zweck und beim Lösungspotenzial des Konfliktes.  

Das Dramadreieck – ein Modell von Stephen Karpman – ziehen wir gerne für die Bearbeitung von Konflikten heran. Diese Dreiecke entstehen im Konflikt mit anderen Menschen – als „interpersonaler Konflikt“, aber auch im innerlichen Konflikt mit uns selbst – als „intrapersonaler Konflikt“.

Erfahrene Coaches können gemeinsam mit ihren Kunden und Kundinnen die Dramen beenden. Sie können die Konfliktparteien aus der Verengung, die ein Streit mit sich bringt, in ein Feld der Offenheit führen. Offenheit, gepaart mit Empathie ist das, was uns ermöglicht, Verständnis für das Verhalten des anderen aufzubauen, authentisch zu agieren und miteinander in Verbindung zu gehen.

Sind Sie daran interessiert, mehr über die konstruktive Bearbeitung von Konflikten, das Dramadreieck und den Weg heraus zu erfahren? In unserer Ausbildung zum Coach ist dies ein Thema von vielen, das wir unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern vermitteln. Konfliktcoaching ist eine Königskunst – diese können Sie in unserem Lehrgang erlernen!

blended learning Format / 12 Monate Ausbildung / Beginn Frühling 2022